MUNA+ besucht Mazedonien
MUNA+ e.V. + hat vor kurzem eine gemeinsame Reise in das schöne Land Mazedonien unternommen. Da ein Mitglied von MUNA+, Martin Nikolov, aus Mazedonien stammt, war die Entscheidung schnell gefallen, dort gemeinsam einige Zeit zu verbringen und an unserem neuesten Projekt zu arbeiten. Interkultureller Austausch, wunderschöne Natur und Einblicke aus erster Hand in Land, Leute und Küche vermischten sich mit einigen produktiven Gesprächen am Ohridsee.
Hier sind ein paar Fakten über das Land, die den meisten von uns nicht bekannt waren:
Mazedonien, offiziell die Republik Nordmazedonien, ist ein Binnenstaat auf der Balkanhalbinsel in Südosteuropa. Es erlangte 1991 die Unabhängigkeit von Jugoslawien und arbeitet seither an der Integration in die euro-atlantischen Strukturen, indem es 2020 der NATO beitritt und die Mitgliedschaft in der Europäischen Union anstrebt.
Nordmazedonien ist eine parlamentarische repräsentative demokratische Republik mit einem Mehrparteiensystem.
Die politische Szene in Nordmazedonien ist durch ein komplexes Zusammenspiel von ethnischer Dynamik und Koalitionspolitik gekennzeichnet. Die beiden großen Parteien, die Sozialdemokratische Union Mazedoniens (SDSM) und die Interne Mazedonische Revolutionäre Organisation – Demokratische Partei für Mazedonische Nationale Einheit (VMRO-DPMNE), vertreten traditionell die Interessen der ethnischen mazedonischen Mehrheit. Die Einbeziehung albanischstämmiger Parteien wie der Demokratischen Union für Integration (DUI) in die Regierungskoalitionen war jedoch aufgrund der multiethnischen Zusammensetzung des Landes eine Notwendigkeit.
Die Umsetzung des Rahmenabkommens von Ohrid im Jahr 2001, das auf die Lösung ethnischer Spannungen abzielt, war ein wichtiger Faktor, der die politische Landschaft geprägt hat. Das Abkommen räumte der albanischen Gemeinschaft mehr Rechte und eine stärkere Vertretung ein, was zu Vereinbarungen über die Teilung der Macht und die Einbeziehung albanischer Parteien in Regierungskoalitionen führte.
Nordmazedonien ist ein kulturell vielfältiges Land mit einer reichen Vielfalt an ethnischen Gruppen, Sprachen und Traditionen. Die größten ethnischen Gruppen sind Mazedonier (58%) und Albaner (25%), gefolgt von Türken, Roma, Serben und anderen. Diese Vielfalt spiegelt sich im kulturellen Erbe des Landes wider, einschließlich seiner Architektur, Küche, Musik und Feste.
Die Koexistenz verschiedener Kulturen war sowohl eine Quelle von Spannungen als auch ein Beweis für das Engagement des Landes für den Multikulturalismus. Es wurden Anstrengungen unternommen, um kulturelles Verständnis und Toleranz zu fördern, insbesondere durch Bildungsinitiativen und die Anerkennung von Minderheitenrechten.
ILIRIA International Review, Republic of Türkiye Ministry of Foreign Affairs, European Commission, BTI Transformation Index
Nachdem wir einen Blick auf die grundlegenden Fakten geworfen haben, hier ein paar weitere Informationen über den Ohridsee, an dem wir die meiste Zeit verbracht haben:
Der Ohridsee, einer der ältesten und tiefsten Seen Europas, ist ein einzigartiges, von der UNESCO anerkanntes Natur- und Kulturerbe. Er ist bekannt für seine außergewöhnliche biologische Vielfalt mit über 200 endemischen Arten. Im Jahr 2020 wurde der Bewirtschaftungsplan für das Einzugsgebiet des Ohridsees von Nordmazedonien und Albanien genehmigt. Er soll eine nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen des Sees ermöglichen und Bedrohungen wie Stadtentwicklung, Verschmutzung und Überfischung entgegenwirken.
Der Plan umfasst über 100 Maßnahmen, die eine weitere Verschlechterung der Wasserressourcen verhindern, die Qualität des Ökosystems verbessern und Überschwemmungen und Dürren in dem Gebiet abmildern sollen. Es wurden auch Anstrengungen unternommen, um die UNESCO-Welterbestätte auf die albanische Seite des Sees auszuweiten.
Global Water Partnership, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, European External Action Service, Biogeosciences
Selbstverständlich auch ein Bezug zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen und dem Beitrag, den Mazedonien zur nachhaltigen Entwicklung leistet.
Dem Bericht zufolge hat der Nationale Rat für nachhaltige Entwicklung in Nordmazedonien die folgenden fünf Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) als vorrangige Ziele für den Zeitraum 2018-2020 festgelegt:
– SDG 1 – Keine Armut
– SDG 4 – Hochwertige Bildung
– SDG 8 – Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
– SDG 13 – Klimapolitik
– SDG 16 – Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
Diese fünf SDGs wurden auf der Grundlage der prioritären Aktivitäten und Maßnahmen, die im Regierungsprogramm für 2017-2020 und den fünf Säulen des Rahmenprogramms der Vereinten Nationen für Entwicklungshilfe (UNDAF) für 2016-2020 festgelegt wurden, priorisiert.
Der Bericht hebt hervor, dass Nordmazedonien sich voll und ganz der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verpflichtet hat und seine nationalen Entwicklungsprioritäten mit den SDGs in Einklang gebracht hat. Der bestehende politische Rahmen des Landes befasst sich mit wichtigen Aspekten der nachhaltigen Entwicklung, wobei laut einer integrierten Schnellbewertung insgesamt 83 % der SDG-Ziele erreicht wurden.
Obwohl Nordmazedonien auf die Verwirklichung aller 17 SDGs hinarbeitet, wurde den fünf oben genannten Zielen (SDG 1, 4, 8, 13 und 16) bei den Bemühungen des Landes um nachhaltige Entwicklung im Zeitraum 2018-2020 besondere Priorität und Bedeutung beigemessen.
Der Bericht gibt einen Überblick über den Fortschritt Nordmazedoniens bei der Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) und hebt die Bemühungen, Herausforderungen und Strategien des Landes in verschiedenen Bereichen hervor.